Band 02 im Korrektorat

Die ersten drei Novemberwochen waren schreibtechnisch sehr intensiv. Ich habe Imagefilme, Konzepte, Einkäufe und Friseurtermine liegen lassen und mich nur noch um DreamWalker 02 gekümmert. Der Grund: Die Lektorin Johanna Badorrek hatte eine gute Idee. Um sie und die Anmerkungen der TestleserInnen Sara Landvogt, Suse Kunze und Dominik Altherr einzuarbeiten, standen mir allerdings nur die genannten drei Wochen zur Verfügung. Knapp bemessen, wenn man anschließend ohne Umwege ins Korrektorat gehen möchte.

Arbeitszimmer LUCID DREAMS

Ich habe die Telefone ausgeschaltet, die Haustür abgeschlossen und mich vollständig auf DreamWalker 02 konzentriert. Sehr intensiv, ein echter NaNoWriMo. Es war lustigerweise schon öfter so, dass meine finalen Überarbeitungen mit dem National Novel Writing Month zusammenfielen, aber in dieser Konsequenz habe ich mich tatsächlich noch nie ins Schreiben vertieft.

Die Konzentration hat Vorteile. Man verliert den roten Faden nicht so schnell aus den Augen und wird sensibel für Wiederholungen. Ich bin kein zügiger Leser, aber ich mag es nicht, wenn Ereignisse rekapituliert werden, die erst vor drei Kapiteln stattgefunden haben. Zu Beginn des zweiten Bandes gibt es natürlich ein paar grundlegende Auffrischungen, aber auch hier muss man (davon bin ich überzeugt) so schreiben, dass die Bücher auch direkt hintereinander gelesen werden können.

Das Wichtigste zuerst: Der Untertitel des zweiten Buches hat sich geändert. Aus Projekt DreamWalker Die Gottesanbeterin wird Projekt DreamWalker Der Große Träumer. Ich mochte den alten Untertitel. Ein sprechender Begriff, der Isas Entwicklung unterstreicht, doch aus Gründen, die ich nicht erklären kann, ohne zu viel zu verraten, schien mir Der Große Träumer, doch der passendere Untertitel zu sein.

Am Teufelssee in Köpenick

Du fragst Dich jetzt vielleicht, was die geniale Idee war, für die ich alles stehen und liegen lassen habe. Gute Ideen sind schlicht und wirkungsvoll und so war es auch in diesem Fall. Die Lektorin hat vorgeschlagen, bestimmte, markante Handlungselemente der Vergangenheit, die nicht zwingend dort passiert sein müssen, in die Gegenwart der Erzählung „zurückzuholen“. Ich habe sie mit Dialogen versehen und ihnen mehr Raum verschafft. Das macht sie aktiver, präsenter und besser erinnerbar. Die beteiligten Figuren erhalten eine zusätzliche Dimension und damit mehr Tiefe.

Auch das Cover des zweiten Buches ist fertig. Colin M. Winkler, der Illustrator und Alex Kopainski, der Coverdesigner, haben wieder ihre Magie gewirkt und ich bin einmal mehr sehr dankbar, sie an Bord zu haben. Es ist schwierig als Autor etwas zum Cover zu sagen, ohne in Selbstbeweihräucherung zu verfallen. Man findet sein Cover immer schick, deshalb zählt meine Meinung nicht wirklich. Ich bin jedoch so frei und sage sie Dir trotzdem: Ich mag das Cover des ersten Buches, aber das Cover des zweiten gefällt mir noch ein ganzes Stück besser. Der aufmerksamen BetrachterIn verrät es nämlich ein wohlgehütetes Geheimnis des Ewigen Traums. Ich freue mich schon sehr darauf, Dir das neue Cover vorzustellen.

Und hier der Klappentext für Projekt DreamWalker Der Große Träumer:

Isa kehrt in den Ewigen Traum zurück, um ihren verschollenen Vater zu suchen.

Die Nachtschichten im Schlaflabor an der Seite des wissenschaftlichen Assistenten Roberto wecken widersprüchliche Gefühle in der menschenscheuen Einzelgängerin.

Für ein riskantes Unternehmen gewinnt sie den Exilanten Howard als verschwiegenen Unterstützer. Gemeinsam bitten sie die Gemeinschaft der Träumer um Hilfe und stoßen auf unerwarteten Widerstand. Ein Fraktionsführer zweifelt an Isas Fähigkeiten und schickt sie auf eine gefährliche Mission.

Zur selben Zeit trifft Isas Vater einen mysteriösen Unbekannten, der ihm das Geheimnis des Ewigen Traums zeigen will.

Kann Isa ihren Vater finden, bevor er dem Ewigen Traum verfällt?

Ich hoffe, Du freust Dich so sehr wie ich auf Projekt DreamWalker Der Große Träumer.

DreamWalker Band 02 Vers. 4.0

Projekt DreamWalker II geht in die fünfte Fassung

Im Jahr 2020 habe ich die drei Bände der DreamWalker-Trilogie geschrieben. Das Jahr 2022 ist für die Überarbeitung des zweiten Buches reserviert. Ende Mai konnte ich die vierte Fassung abschließen. Damit liegen wir gut in der Zeit. DreamWalker II fühlt sich bereits rund an und die Geschichte liest sich spannend. Das grobe Sandpapier des vorletzten Schliffs kommt in einer weiteren Überarbeitung von Juni bis Juli zum Einsatz, bevor Projekt DreamWalker Die Gottesanbeterin im Herbst ins Lektorat und in die Testlesungen geht.

DreamWalker Kapitelillustration Lem / Traum

Genau genommen wurden nicht alle Kapitel drei Mal überarbeitet. Ich habe einen wichtigen Handlungsstrang im ersten Drittel hinzugefügt und ein Kapitel im letzten Drittel des Buches. Diese Texte befinden sich streng genommen erst in der zweiten Fassung. Ich habe jedoch festgestellt, dass man zielgerichteter arbeiten kann, wenn man nicht im luftleeren Raum textet. Die hinzugefügten Motive verstärken Charaktereigenschaften der Hauptfigur Isa. Ich wusste vorher genau, wie sie sich anfühlen und was sie bewirken sollen. Passgenau Lücken zu füllen ist zwar kompliziert, aber die Kapitel lesen sich hinterher wie fehlende Puzzleteile. Es macht Spaß, sie zu lesen.

DreamWalker Kapitelillustration Isa / Traum

Es gibt Kapitel in DreamWalker, die alt sind, uralt um genau zu sein. Sie gehören zu den ersten und ursprünglichsten Ideen, die ich zu dem Thema hatte. Sie haben es durch die Drehbuchentwicklung und durch sämtliche Fassungen der Romane geschafft. Nun stehen sie unmittelbar neben taufrischen Kapiteln. Für mich als Autor ist es faszinierend zu sehen, wie nahtlos die Elemente trotzdem ineinandergreifen, als wäre schon immer klar gewesen, dass die Geschichte so und nicht anders geschrieben werden muss.

Projekt DreamWalker Die Gottesanbeterin fühlt sich dunkler an als der erste Band der Trilogie. Eine geheimnisvolle, antagonistische Kraft, die im ersten Buch nur angedeutet wurde, offenbart sich. Es wird ernster und die Entscheidungen, die Isa treffen muss, werden schmerzhafter. Gleichzeitig nimmt die Wärme zu, denn die Dunkelheit entfacht eine Flamme. Sie ist winzig und könnte jederzeit ersticken, aber sie brennt starrköpfig vor sich hin, unbeugsam wie Isas Seele.

Ich bin sehr gespannt, wie der zweite Band Dir gefällt und hoffe, Du freust Dich so sehr wie ich auf Projekt DreamWalker Die Gottesanbeterin.

TRAUMWELT geht ins Lektorat

TRAUMWELT ist DreamWalker. Aus diversen Gründen habe ich bisher nur den Arbeitstitel verwendet. Nun ist die Zeit gekommen, den wahren Titel zu enthüllen. DreamWalker heißt das Forschungsprojekt, an dem der Somnologe Dr. Jakob Lem arbeitet und so werden im Roman luzide Träumer genannt, die in die Träume anderer Menschen eindringen können. In diesem Blogeintrag spreche ich noch von TRAUMWELT.

Mit den Hinweisen der Testleserinnen und den Erkenntnissen aus den Rechercheinterviews habe ich den ersten Band der neuen TRAUMWELT-Trilogie erneut überarbeitet. Irgendwann spürt man, dass der Text reif ist und dieser Punkt ist nun erreicht. Ich lasse los und gebe TRAUMWELT nach fünf Überarbeitungen vertrauensvoll in die Hände des Lektorats.

Jeden Tag nähern wir uns der Veröffentlichung, jeden Tag wächst meine Unruhe. Gleichgültig wie bekannt oder unbekannt ein Autor ist, es gibt keine Sicherheit und keine Garantie. Kein Netz, kein doppelter Boden. Werden LeserInnen den Gedankengängen folgen? Werden sie die Figuren mögen? Wird es irgendjemanden interessieren, woran man seit sechzehn Jahren arbeitet? Zu viel Herzblut ist riskant, heißt es.

Möglicherweise ist es gut, wenn man vorher nicht weiß, wie ein Buch ankommt. Viele Bücher wären sonst nie geschrieben worden. Nicht, dass ich es auf ein verschollenes Meisterwerk abgesehen hätte. Es wär toll, wenn ein paar Menschen TRAUMWELT lesen würden. Man hofft es, wissen kann man es nicht.

Nachdem ich eine Weile LektorInnen direkt angesprochen habe, dabei aber nicht fündig geworden bin, habe ich mich für eine Aktion auf Instagram entschieden und gezielt nach LektorInnen gesucht, die Fantastik und Selfpublisher mögen.

Instagram-Suche nach Fantastik-LektorIn

Ein Risiko, aber der Mut wurde belohnt. Vielen Dank an alle LektorInnen, die sich gemeldet haben und an alle BloggerInnen, die den Post empfohlen haben. Ich habe Mails geschrieben, telefoniert und Gemeinsamkeiten entdeckt. Man muss zueinanderfinden, sonst wird die Arbeit anstrengend. Noch wichtiger ist, dass man an einem Strang zieht und nicht „gegeneinander“ arbeitet.

Leichten Herzens habe ich mich schließlich für Rebecca Feist entschieden und freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit. Damit ist das TRAUMWELT-Team komplett und wir gehen in die letzte Runde.

Auf das Lektorat folgen die letzte Überarbeitung und das finale Korrektorat. Parallel arbeiten Colin M. Winkler und Alexander Kopainski an der Coverillustration und am Coverdesign. Eine Kombination, über die ich mich besonders freue. Sie ist in vielerlei Hinsicht ideal. Colin steht für Hochwertigkeit und Kontinuität, Alexander Kopainski, der Magier des Buchdesigns, übernimmt die Feinjustierung des Covers. Cover und Text gehen anschließend zu Corinna Rindlisbacher in die E-Book-Konvertierung und in den Buchsatz. Wenn alles klappt, erscheint der erste Band der neuen Trilogie Ende diesen Jahres.

Es gibt eine weitere tolle Neuigkeit: Die BloggerInnen Sarah Lippasson und Claudia Herms – zusammen vis-à-vis mit Autoren – haben mich für das vis-à-vis Januar-Special ausgewählt. Passend zur Veröffentlichung des ersten TRAUMWELT-Bandes. Wie das Special aussehen wird, wollen wir noch nicht verraten. Nur so viel: Im Oktober sind wir zu Dreharbeiten in Neubrandenburg verabredet und ich freue mich schon jetzt auf die gemeinsame Zeit.

Mutig und starrsinnig wie ich bin, habe mich außerdem erneut als Aussteller auf der Leipziger Buchmesse 2022 angemeldet. Der nächste, nun inzwischen dritte Versuch, 4 qm Fantastik in den heiligen Messehallen zu kapern. Wir drücken alle die Daumen, damit es diesmal klappt. Es muss einfach, sonst geht die Welt endgültig unter, ich bin mir sicher.

Ich freue mich darauf, Dich auf der LBM 2022 an meinem Stand begrüßen zu können. Möglicherweise schon mit dem ersten Band der TRAUMWELT-Trilogie in der Hand.